Jugenheimerin schrieb Mädchenbücher

Jugenheimerin schrieb Mädchenbücher – Vor 155 Jahren wurde Henny Koch geboren

SEEHEIM-JUGENHEIM. – Fast vergessen ist die Jugendbuchautorin Henny Koch. Die 1925 in Jugenheim verstorbene Autorin wäre am Dienstag (22.09.) 155 Jahre alt. Zu ihrer Zeit war sie eine sehr bekannte und viel gelesene Jugendschriftstellerin. Neunundzwanzig Bücher hat sie veröffentlicht. Geschrieben wurden sie vor allem für junge Mädchen im Alter von zwölf bis siebzehn Jahren. Ihre Erzählungen erschienen zumeist als Fortsetzungsgeschichten in der illustrierten Mädchenzeitung „Das Kränzchen“. Zum Teil wurden ihre Werke in fünf Sprachen übersetzt. Alle Bücher und Kurzgeschichten hat sie in Jugenheim verfasst.

Auch wenn der Ort selbst nie erwähnt wird, so ist doch in einigen Erzählungen zu erkennen, dass die Umgebung und die Bewohner der Hessischen Bergstraße ihre Erzählkunst angeregt haben.

Begonnen hat Koch, die 1854 in Alsfeld geboren wurde, ihre schriftstellerische Arbeit im Alter von sechsunddreißig Jahren mit der ersten deutschen Übersetzung amerikanischer Werke, darunter das Buch „Huckleberry Finn“. Ihr erstes eigenes Werk brachte sie 1901 heraus. Der Roman „Papas Junge“ erschien in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts in der 94. Auflage. Es gab Übersetzungen ihrer Jugendbücher ins Spanische und Italienische.

Noch in den sechziger und siebziger Jahren wurden Bücher in Argentinien und in Italien verkauft“ weiß Rothstein. Die Bauingenieurin beschäftigt sich seit 1997 in Ihrer Freizeit mit Henny Koch „Was sie schrieb, wird Backfischliteratur genannt“ erklärt Dana Rothstein.

Gewohnt hat die Schriftstellerin zusammen mit ihrer Mutter und Schwester ab 1881 in der Zwingenbergerstraße 20 in Jugenheim. „Die Klause“ nannte die Familie das Haus. Dieses Gebäude steht heute unter Denkmalschutz.

psj

Bildunterschrift: „Die Klause“, das Wohnhaus Henny Kochs in Jugenheim heute. (pae-foto)

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Henny Kochs Bücher im Projekt Gutenberg

Im Projekt Gutenberg-DE sind mehrere Werke von Henny Koch vorhanden:

Das Projekt Gutenberg-DE bietet deutschsprachige E-Texte im Internet an. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um Texte von Autoren, die vor mehr als 70 Jahren verstorben sind und auf deren Werke deshalb kein Urheberrechtsanspruch mehr besteht. Viel Spaß beim Stöbern im Angebot!

 

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Henny Koch in vielen Ländern gelesen

Vor 90 Jahren starb Jugenheimer Schriftstellerin

Fast vergessen ist die Jugendbuchautorin Henny Koch. Vor wenigen Tagen, am 13. Juni, vor 90 Jahren starb die Jugenheimer Autorin. Zu ihrer Zeit war sie eine sehr bekannte und viel gelesene Jugendschriftstellerin. Neunundzwanzig Bücher hat sie veröffentlicht. Geschrieben wurden sie vor allem für junge Mädchen im Alter von zwölf bis siebzehn Jahren.

Ihre Erzählungen erschienen zumeist als Fortsetzungsgeschichten in der illustrierten Mädchenzeitung „Das Kränzchen“. Zum Teil wurden ihre Werke in fünf Sprachen übersetzt. Alle Bücher und Kurzgeschichten hat sie in Jugenheim verfasst. Auch wenn der Ort selbst nie erwähnt wird, so ist doch in einigen Erzählungen zu erkennen, dass die Umgebung und die Bewohner der Hessischen Bergstraße ihre Erzählkunst angeregt haben.

Begonnen hat Koch, die 1854 in Alsfeld geboren wurde, ihre schriftstellerische Arbeit im Alter von sechsunddreißig Jahren mit der ersten deutschen Übersetzung amerikanischer Werke, darunter das Buch „Huckleberry Finn“. Ihr erstes eigenes Werk brachte sie 1901 heraus. Der Roman „Papas Junge“ erschien in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts in der 94. Auflage. Es gab Übersetzungen ihrer Jugendbücher ins Spanische und Italienische. Noch in den sechziger und siebziger Jahren wurden Bücher in Argentinien und in Italien verkauft.

Gewohnt hat die Schriftstellerin zusammen mit ihrer Mutter und Schwester ab 1881 in der Zwingenbergerstraße 20 in Jugenheim. „Die Klause“ nannte die Familie das Haus. Dieses Gebäude steht heute unter Denkmalschutz.

Pressemeldung Gemeinde Seeheim-Jugenheim,
veröffentlicht am 30. Juni 2015

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Immer wieder neue Entdeckungen

Bei einem Besuch in der Bodleian Library, der Hauptbibliothek der Universität Oxford, durfte ich mir “Froschkönig”, ein von Henny Koch dramatisiertes Märchen anschauen. Diese Broschüre – ähnlich einem Reclam-Heft und im Jahr 1906 von Blackie and Son veröffentlicht – richtete sich an englische Schüler, die Deutsch lernten. Auf der letzten Seite werden Vokabeln und Redewendungen erklärt, wie z.B. “ums Haar” als “very nearly” oder “Melodei” als “older form of Melodie”. In gleicher Ausstattung ist auch noch “Dornröschen” erschienen.

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Auch in Vorarlberg interessiert man sich für Backfischliteratur

Also auch in Vorarlberg interessiert man sich für Backfischliteratur! Der lokale Bezug zu Henny Koch, der bei meinen bisherigen Vorträgen und Ausstellungen immer gegeben war, fehlte hier und trotzdem gab es reges Interesse am Thema und anregende Diskussionen im Anschluss an den Vortrag im damaligen literaturhaus schanett in Hohenems (Vorarlberg) am 7. Oktober 2010.

Unter dem Titel “Backfischliteratur und kreatives Alter im Literaturhaus” wurden auf vol.at die Veranstaltungen des Literaturhauses im Oktober – darunter auch mein Vortrag – angekündigt. In den Vorarlberger Nachrichten war der Abend über Henny Koch sogar “Tipp des Tages” – “Das sollten Sie nicht verpassen”!

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Besuch in Alsfeld – Teil 2

Im Rahmen des hessenweiten »Tag für die Literatur« im Mai 2009 haben sich Schüler der Albert-Schweitzer-Schule in Alsfeld mit den lokalen SchriftstellerInnen beschäftigt, deren Biografien präsentiert und Gedenktafeln für sechs Autoren eingeweiht.

Jetzt findet dieses Projekt, das von Deutsch- und Geschichtslehrer Michael Rudolf initiiert wurde, eine Fortsetzung in Form einer Publikation über die Alsfelder Literaten, die im Juni erscheinen soll.

Am 27. Februar war ich nun zu Besuch in Alsfeld, um mich mit der Arbeitsgruppe zu treffen, die sich mit Henny Koch und ihrem Werk auseinandersetzt. Auf ein erstes Gespräch folgte ein Empfang im Rathaus, zu dem Bürgermeister Ralf A. Becker eingeladen hatte. Beim anschließenden Spaziergang durch Alsfeld haben wir auch die Gedenktafel für Henny Koch besucht.

In zwei Alsfelder Zeitungen sind Artikel über dieses Treffen erschienen.

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Der Henny Koch auf der Spur

“Backfisch”-Literaturexpertin im Rathaus – Dana Rothstein und ASS-Schüler forschen

ALSFELDVor gut 100 Jahren rissen sich ihre Fans um ihre Bücher, heute kennt keiner mehr die Werke von Henny Koch. Im Rahmen eines historischen Literaturprojekts beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler der Albert-Schweitzer-Schule mit der ehemals berühmten Autorin aus Alsfeld. Am Samstag trafen sie sich nun erstmals mit der “Henny Koch- Expertin” Dana Rothstein. Da sperrt sogar der Bürgermeister am Samstag das Rathaus auf, wenn ein so außergewöhnlicher Gast seine Stadt besucht.

Mit einem offiziellen Empfang wurde Dana Rothstein in Alsfeld begrüßt. “Es ist für mich eine große Freude, hier in der Geburtsstadt von Henny Koch zu sein”, sagte Dana Rothstein zu Beginn des Treffens. Durch den hessischen Tag der Literatur, der im Mai vergangenen Jahres in Alsfeld stattfand, war sie auf die Arbeit der Gymnasiasten aufmerksam geworden.

Unter der Leitung des Stadtarchivars und Lehrers für Deutsch und Geschichte an der ASS, Michael Rudolf, beschäftigen sich 15 Arbeitsgruppen mit den großen Literaten, die Alsfeld einst zu bieten hatte. Als Stellvertreter der “Henny Koch-Klasse” 11b waren Laura Braun, Katrin Martin und Nico Rühl dabei.

Außerdem machte sich die Marburger Deutschstudentin Magdalena Naumann bei dem Treffen ein Bild über die so genannte “angewandte Archivspädagogik”. “Für diese Arbeit kann man Ihnen kaum genug danken. Sie präsentieren uns als eine Stadt mit Geschichte in der Öffentlichkeit”, so Bürgermeister Ralf Becker über die Arbeit der Schüler. Die Content-Managerin Dana Rothstein lebt zur Zeit in Aalberg in Österreich und beschäftigt sich in ihrer Freizeit seit 1998 intensiv mit Henny Koch, die 1854 in Alsfeld geboren wurde und 1881 nach Jugenheim zog. Sie war eine der größten Vertreterinnen der so genannten “Backfischliteratur”.

“Henny beschreibt in ihren Büchern sozusagen die Teenie-Probleme der damaligen Zeit. Es werden geschichtliche Ereignisse, Reiselust und die ganz normalen Probleme junger Mädchen sehr lebendig erzählt”, erklärt Rothstein.

Einige ihrer bekanntesten Werke wie “Trotzkopf” oder “Papas Junge” sind auch unter anderem in Italien, Spanien und Ungarn erschienen. Durch die 90 teilweise auflagenstarken Bücher konnte Henny Koch ein durchaus komfortables Leben führen. Sogar in einem Vorgänger der Bravo, dem Jugendmagazin “Wir Mädchen”, veröffentlichte sie eine Fortsetzungsgeschichte. Die aktuellen Arbeiten der Albert-Schweitzer-Schule reihen sich in eine Kette gleichartiger Projekte ein, die auf die feste Zusammenarbeit zwischen städtischen Einrichtungen wie dem Stadtarchiv und Schulen setzt.

“Wir versuchen somit natürlich auch das Bewusstsein für große, längst vergessene Autoren wieder zu wecken”, so Projektleiter Michael Rudolf. Die gesammelten Informationen sollen in einer Ausstellung und einer Publikation am 10. Juni veröffentlicht werden.

jul, Oberhessische Zeitung, 4.3.2010

 

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Ihre Literatur hat die Jugendlichen um 1900 geprägt

Alsfeld (ml). Im vergangenen Jahr beschäftigten sich Schüler der Albert-Schweitzer-Schule intensiv mit Alsfelder Literaten, was sie nun engagiert weiterführen.

Beim hessenweiten »Tag für die Literatur« im Mai 2009 präsentierten sie Biografien und Werke lokaler Schriftsteller wie Johanna Merck, Georg Büchner oder Frieda Bücking und weihten Gedenktafeln für sechs Autoren ein. Doch damit ist dieses Projekt an der Albert-Schweitzer-Schule, das von Deutsch- und Geschichtslehrer Michael Rudolf initiiert wurde, noch nicht beendet. Im Sinne der Nachhaltigkeit soll im Juni eine Publikation über die Alsfelder Literaten erscheinen. Dazu wurden 15 Arbeitsgruppen mit Schülern gebildet.

Die Schüler der 11. und 13. Klassen nahmen sich unterschiedliche Aspekte vor. Eine dieser Gruppen setzt sich mit der in Alsfeld geborenen Jugendbuchautorin Henny Koch auseinander. Dazu trafen sich am Samstag die Schüler Nico Ruhl, Laura Braun und Katrin Martin sowie Lehramtsstudentin Magdalena Neumann und Lehrer Michael Rudolf mit einer Expertin in Sachen Henny Koch. Dana Rothstein zog 1995 nach Seeheim-Jugenheim (Bergstraße), wo Henny Koch ebenfalls lebte. Als sie im Jahr 1997 eines ihrer Bücher »Papas Junge« geschenkt bekam, begann ihr Interesse an Henny Koch. Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt sich Rothstein mit der Autorin, ihrem Leben und ihren Werken. Rothstein arbeitet heute als Content Managerin in Österreich.

Der Kontakt zu Rothstein entstand durch den hessenweiten Literaturtag im vergangenen Jahr. Beim Gespräch redete man zunächst über den Stil und das Leben der Alsfelder Autorin, ehe man dann zu einem Empfang ins Rathaus eingeladen wurde, wo auch Bürgermeister Ralf A. Becker den Gast aus Österreich und die Schüler empfing. Er lobte die Arbeit der Schüler, die die Alsfelder Schriftsteller »aus dem Nebel der Vergangenheit« in die Gegenwart zurückgeholt haben. Alsfeld sei eine Stadt, in der viele wirkten, die es wert sein, sich ihrer zu erinnern, so Becker.

Henny Koch war einer der profiliertesten Autorinnen ihrer Zeit. Geboren am 22. September 1854 inAlsfeld, zog sie 1881 nach Jugenheim. Zur Jahrhundertwende war sie eine der meistgelesenen Jugendbuchautorinnen. Zuerst übersetzte sie amerikanische Literatur, darunter »Die Abenteuer des Huckleberry Finn« von Mark Twain. Ab 1899 begann sie eigene Werke zu verfassen, vorwiegend Romane für junge Mädchen, so »Backfischliteratur«. Insgesamt veröffentlichte sie fast 30 Bücher. »Ihre Literatur hat die Kinder und Jugendlichen ihrer Zeit geprägt«, so Rothstein. Manche Bücher seien in sieben Sprachen übersetzt worden und erschienen in Norwegen, Italien, Ungarn oder Brasilien. Für ihre Zeit sei sie eine sehr bedeutende Autorin gewesen. »Papas Junge«, das in 94 Auflagen erschienen sei, könne man als Bestseller bezeichnen. Ihre Bücher gehen weit über die typische »Backfisch-Literatur« hinaus. Faszinierend seien die Schilderungen fremder Länder und das Leben der damaligen Zeit. Die Recherchen über Henny Koch werden nie abgeschlossen sein, so Rothstein. Allein durch den Literatur-Tag seien viele neue Kontakte entstanden und noch immer gebe es einige Lücken in ihrer Biografie.

Dana Rothstein hat eine Internetseite über die Literatin erstellt, http://www.hennykoch.de/. Diese nutzten auch die Alsfelder Schüler bei ihrer Recherche. Im Juni werde man die Publikation, die durch Unterstützung der Sparkasse Oberhessen entstehe, dann im Rahmen einer kleinen Ausstellung präsentieren. Es gebe noch viele weitere Ideen, wie man das vielschichtige Thema weiter in den Blickpunkt rücken könne. Denkbar sei zum Beispiel, dass man Auszüge ihrer Bücher in den Unterricht einfließen lassen könne.

Alsfelder Allgemeine, 02.03.2010 – 20.48 Uhr

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Ein Gedenkstein für Henny Koch

Seit dem diesjährigen hessischen Tag für die Literatur gibt es in Alsfeld am Ludwigsplatz einen Gedenkstein für Henny Koch:

Henny Koch
1854 – 1925

Henriette (Henny) Koch war die Tochter des Alsfelder Fabrikanten Karl August Koch, dessen “Leinenfabrikation und Färberei” am Ludwigsplatz 2/3 lag. Henny Koch zog bereits 1881 mit ihrer verwitweten Tante Sophie Ernst nach Jugenheim an der Bergstraße.
Die in Alsfeld geborene Schriftstellerin war als Jugendbuchautorin und Übersetzerin äußerst erfolgreich. Sie veröffentlichte vor allem Bücher für junge Mädchen, die meist in vielerlei Sprachen übersetzt wurden.

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